Dieses Paket unterstützt das Aufbauen von Tunneln zu IPv6-Anbietern. Dies ist immer dann interessant bzw. nötig, wenn man gern IPv6-Verbindungen ins Internet nutzen möchte, der eigene Internet-Anbieter aber keine native IPv6-Unterstützung anbietet. Momentan erlaubt das Paket die Nutzung von so genannten 6in4-Tunneln, wie sie etwa der Anbieter “Hurricane Electric” unterstützt. Andere Technologien (AYIYA, 6to4, Teredo) werden zur Zeit nicht unterstützt.
Sie müssen für die Nutzung von Tunneln die generelle IPv6-Unterstützung mit
Hilfe der Variable OPT_IPV6='yes'
aktivieren.
Wichtig: Dieser Abschnitt ist falsch, weil veraltet! Für die Nutzung von
6in4-Tunneln müssen Circuits vom Typ “tun6in4” konfiguriert werden! Schauen
Sie sich hierzu die Beispiel-Konfigurationen in der
config/ipv6.txt an!
Dieser Abschnitt stellt die Konfiguration von 6in4-IPv6-Tunneln vor. Ein solcher Tunnel bietet sich an, wenn der eigene Internet-Anbieter kein IPv6 von Haus aus unterstützt. In diesem Fall wird mit einem bestimmten Internet-Host eines Tunnel-Brokers, dem so genannten PoP (Point of Presence), via IPv4 eine bidirektionale Verbindung aufgebaut, über die dann alle IPv6-Pakete verpackt geroutet werden (deswegen 6 “in” 4, weil die IPv6-Pakete innerhalb von IPv4-Paketen gekapselt werden).4.7 Damit das funktioniert, muss zum einen der Tunnel aufgebaut und zum anderen der Router so konfiguriert werden, dass die IPv6-Pakete, die ins Internet sollen, auch über den Tunnel geroutet werden. Der erste Teil wird in diesem Abschnitt konfiguriert, der zweite Teil wird im nächsten Abschnitt beschrieben.
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_N='1'
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_1_TYPE='he'
Wichtig: Genau ein Tunnel sollte ein Default-Gateway für nausgehende IPv6-Daten
sein, da andernfalls eine Kommunikation mit IPv6-Hosts im Internet nicht
möglich ist! Die ausschließliche Verwendung von Nicht-Default-Tunneln ist nur
sinnvoll, wenn ausgehende IPv6-Daten über eine separat konfigurierte
Default-Route geschickt werden, die nicht mit einem Tunnel zusammenhängt. Siehe
hierzu auch die Einleitung zum Unterabschnitt “Routen-Konfiguration” sowie
die Beschreibung der Variable IPV6_ROUTE_x weiter unten.
Standard-Konfiguration:
IPV6_TUNNEL_1_DEFAULT='no'
Wichtig: Diese Variable darf leer bleiben, wenn dem Tunnel noch kein
Subnetz-Präfix zugewiesen worden ist. Allerdings kann dieser Tunnel dann nicht
einem IPv6-Subnetz (IPV6_NET_x) zugeordnet werden, weil die
IPv6-Adressen im Subnetz nicht berechnet werden können. Sinnvoll ist eine
solche Konfiguration also nur übergangsweise, etwa wenn der Tunnel einige Zeit
aktiv sein muss, bevor der Tunnelanbieter einem ein Subnetz-Präfix zuweist.
Beispiele:
IPV6_TUNNEL_1_PREFIX='2001:db8:1743::/48' # /48-Subnetz IPV6_TUNNEL_2_PREFIX='2001:db8:1743:5e00::/56' # /56-Subnetz
Beispiele:
IPV6_TUNNEL_1_LOCALV4='172.16.0.2' IPV6_TUNNEL_2_LOCALV4='dynamic'
Beispiel (entspricht dem PoP deham01 von Easynet):
IPV6_TUNNEL_1_REMOTEV4='212.224.0.188'
Wichtig: Wenn PF_INPUT_ACCEPT_DEF auf “no” steht, d.h. wenn die
IPv4-Firewall manuell konfiguriert wird, dann wird eine Regel benötigt, die
alle IPv6-in-IPv4-Pakete (IP-Protokoll 41) vom Tunnelendpunkt akzeptiert. Für
den o.g. Tunnelendpunkt sähe die entsprechende Regel wie folgt aus:
PF_INPUT_x='prot:41 212.224.0.188 ACCEPT'
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_1_LOCALV6='2001:db8:1743::2/112'
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_1_REMOTEV6='2001:db8:1743::1'
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_1_DEV='6in4'
Standard-Konfiguration:
IPV6_TUNNEL_1_MTU='1280'
Einige Tunnelanbieter verlangen, dass über den Tunnel permanent ein Lebenszeichen vom Router an den Anbieter gesandt wird, um zu verhindern, dass ein Host einen Tunnel in Anspruch nimmt, obwohl er ihn nicht nutzt. Dazu wird ein so genanntes Heartbeat-Protokoll (dt. “Herzschlag”) verwendet. Zusätzlich verlangen Anbieter in der Regel eine erfolgreiche Anmeldung mit Benutzernamen und Passwort, um Missbrauch zu vermeiden. Soll ein solcher Heartbeat-Tunnel genutzt werden, dann müssen entsprechende Angaben gemacht werden, die im Folgenden beschrieben werden.
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_1_USERID='USERID'
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_1_PASSWORD='passwort'
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_1_TUNNELID='TunnelID'
Beispiel:
IPV6_TUNNEL_1_TIMEOUT='30'